Naira:Ich liebe diesen Film!!
Heute (09.12.2010) ist endlich "Rapunzel - Neu verföhnt" ins österreichische Kino gekommen. Ich hatte ja schon Wochen vorher immer wieder den Trailer gesehen und da schon beschlossen ihn mir anzuschauen. Der Film, um es mal vorwegzunehmen, ist sein Geld wert. Es war - mal wieder - ein 3D-Film, der sich hier aber lohnt. Auch überraschend gut waren die Kritiken, auch wenn gerade bei Wikipedia zB. der Film nur als schöner Kinderfilm abgestempelt wird, was er definitiv nicht ist!
Jeder kennt natürlich das Märchen um Rapunzel, vom Mädchen mit den ewiglangen Haaren, in dem die schwangere Mutter ihr Verlangen nach Rapunzeln nicht in Griff bekommt und das Kind dadurch der bestohlenen Besitzerin versprochen .wird. Ebenso wissen wir natürlich, dass sie dann ab ihrem 12. Lebensjahr im Turm lebt und später von einem Königssohn gerettet wird (natürlich erst, nachdem ihr die Haare abgeschnitten wurden und er wegen ihrer "Mutter" blind geworden ist und dann durch Rapunzels Tränen wieder sehen kann).
So viel zum Märchen, hier verspricht der Untertitel aber schon mehr und vor allem nicht das, was man dann glaubt. Ich hab ja schon im Vorfeld herumgealbert, dass wahrscheinlich dann "Rapunzel, Rapunzel, föhn dein Haar herab!" gerufen wird . War dann nicht so, ich hab mich trotzdem königlich amüsiert.
Aber wenden wir uns dem Film zu: Am Anfang wird die Vergangenheit erzählt, weil es beginnt nicht mit der Schwangerschaft, sondern wirklich beginnt es in einem Wald zu Rapunzels 18. Geburtstag. Es wird von erzählt, wie ein Tropfen der Sonne herab fällt und zu einer lilienartigen Blume wird und magische Kräfte besitzt. Auch wird die alte Gothel schon erwähnt.Es gibt ein Königspaar, dass sehr geliebt wird vom Volk, und die Königin ist schwanger, wird aber plötzlich krank. Deswegen wird eben jene Blume gesucht und auch gefunden. Gegen den Willen der Hexe. Die Eltern, beide mit braunem Haar, bekommen nun das Kind, das goldenes Haar hat, wie die Sonne. Doch die Tochter wird entführt. Seitdem werden immer am Geburtstag der Tochter Himmelslaternen in die Nacht geschickt, die Rapunzel immer seht und spürt, dass diese für sie steigen gelassen werden.
Die Handlung beginnt dann wirklich mit der Flucht von Flynn Rider, der nun zu Rapunzels Turm kommt, gejagt vom Pferd des Kommandanten, Maximus, von mir und meiner Mutter lachend die "Trüffelsau" oder der "verkappte Hund" genannt. Wer den Film dann sieht, weiß was ich meine. Wichtigste Waffe, die Flynn dann ins Reich der Träume schickt, ist die Bratpfanne. Als Deal zwischen beiden kommt dann raus- auch auf Anraten des niedlichen Chamäleons Pascal - dass Flynn sie zum Ursprung der schwebenden Lichter bringt und das an ihrem Geburtstag. Rapunzel einerseits voller Euphorie, andererseits von schlimmsten Schuldgefühlen geplagt, wird von ihm zur Abschreckung in die Spelunke "Das Quietsche-Entchen" gebracht, wo sie in letzter Sekunde noch vor den Soldaten fliehen können.
Schließlich nach jeder Menge Action, Enthüllungen und Aufregungen kommen sie in die Stadt des Königspaars an Rapunzels Geburtstag. Er nimmt sie dann bevor die Laternen aufsteigen in einem Boot mit hinaus auf den See (oder Meer, mir war das nicht ganz klar, eher Meer, wenn ich an die Schiffe denke)und dort verlieben sie sich endgültig ineinander. Natürlich wäre das ein wundervoller Schluss, aber Happy End, ohne Anstrengungen? Nein, nicht wirklich. Flynn wird gefangen genommen und Rapunzel von Gothel mit genommen, nachdem man ihr weis gemacht hat, dass Flynn sie alleine gelassen hat. Doch natürlich kommt es dann zur endgültigen Aufdeckung, sie findet raus, wer sie wirklich ist. Ende verrate ich jetzt aber nicht.
Ein wirklich brillanter Film, der mit einerseits jeder Menge Wortwitz, aber auch mit reichlich Situationskomik, sich den Kinogeher vereinnahmt. Die Dialoge waren wirklich sehr gut, wir haben fast nur mehr gelacht, aber noch besser waren die Darstellungen von den Charakteren, besonders von meiner "Trüffelsau". Wir haben gebrüllt, wie auch eigentlich der gesamte Saal. Die Handlung ist gut durchdacht, es gibt keine Stellen, die nicht logisch und gut verarbeitet und dargestellt worden wären. Grimms Märchen wurde wirklich "neu verföhnt" und dass sehr, sehr gut. Einerseits wurde hier die soziale Rolle der Personen umgedreht, andererseits wurden auch die "Rapunzeln" etwas geweitet, zur magischen Blume, die ihre Fähigkeiten auch auf Rapunzel übertragen hat. Somit wurde nicht der Name übertragen, sondern die Fähigkeiten. Gothels Rolle wurde auch verändert, weil sie hier nicht direkt mit den Eltern etwas zu tun, was ich wirklich gut fand. Auch der Grund, warum Rapunzel aus dem Turm will, ist originell. Sie will nur die schwebenden Lichter von Nahem sehen. Originell war auch wie sehr eigentlich die Bedeutung von "haarig" in Bezug auf Rapunzels Haarpracht hier neu definiert wird.
Die Filmmusik stammte von Alan Menken, der schon für mehrere Filme die Musik schrieb, wie Alladin, Arielle, Die Schöne und das Biest oder auch der Glöckner von Notre Dame. Ich fand sie bezaubernd, ebenso waren die Synchronsprecher wirklich gut besetzt(Moritz Bleibtreu als Flynn Rider und Alexandra Neldel als Rapunzel), gerade die Singstimme von Rapunzel Pia Allgaier war wunderschön.
Filmtechnisch war es fantastisch, ich wage zu behaupten, dass das der beste Animationsfilm neben "Die Legende der Wächter" ist, den ich bisher gesehen habe. Die Figuren sind so liebevoll gezeichnet worden und auch das Panorama ist wirklich schön umgesetzt worden. Die schönste und wirklich atemberaubste Szene im Film, war die, wo Flynn und Rapunzel den aufstieg der Himmelslaternen beobachten. Das wurde so unglaublich schön dargestellt, mir hat es am ganzen Körper die Haare aufgestellt.
Man merkt zwar, dass es eben nur Animation ist, aber es wesentlich besser als in "Shrek". Man wird wirklich verzaubert von dem Film und verlässt den Film einerseits mit einem Lächeln auf dem Lippen, andererseits mit feuchten Wangen, weil man so viele Lachtränen vergossen hat.
Besonderes gefallen hat mir aber vor allem, dass der Film den Disney-Klassikern treu bleibt, in dem er von der Art und von der Aufmachung genau zu den Meisterwerken passt. Die besten Filme im Bereich des "Kinderfilms" sind ja bislang doch noch die aus der Reihe der Meisterwerke, sprich der 2D-Zeichnerei. Der letzte war ja "Küss den Frosch", der in dieser Technik produziert wurde und Rapunzel würde ich als ersten Animationsfilm zu diesen Meisterwerken hinzu zählen wollen.
Resumée für mich: Der Film ist mir diesmal sogar 10 Punkte wert, weil selbst Stunden später mir noch nichts Negatives einfällt, was mir den Spaß auch nur irgendwie mindert. Der Film gehört definitiv in die Sparte "Der Familienfilm", eben für Groß und Klein.
Eine Reihe unter uns haben selbst die Kleinsten gekuddert, man hat so richtig gemerkt, wie sehr es ihnen gefällt, un jeder der ein ganz kleines Kind vom Herzen lach hört, weiß was im Saal dann bei uns die ganze Zeit zum Hören war.